Elektromobilität – Das Tanken der Zukunft
Wo die nächste Tankstelle ist, dass fragen sich die wenigsten Autofahrer. Eine zu finden ist kein Problem, aber wie sieht es mit einer Ladestation aus?
Ladestationen sind noch Mangelware. Derzeit gibt es deutschlandweit ca. 31.000 öffentliche Ladesäulen und ca. 349.000 Elektrofahrzeuge (Stand Anfang 2021). Das Verhältnis zwischen E-Autos und öffentlichen Ladestationen beträgt etwa 10 zu 1.
Besonders die gewerblichen Flottenbetreiber bringen die Elektromobilität voran, da die Fahrzeuge im regelmäßigen Abstand ausgetauscht werden müssen. Die Entscheidung beim Austausch der Firmenflotte fällt dabei immer öfter auf Elektrofahrzeuge. Daher müssen immer mehr Parkplätze elektrifiziert sowie erweitert werden.
Bei Umfragen der DAT nannten 71% der Befragten als Grund für die Anschaffungen von Fahrzeugen mit alternativen Antriebsarten die Verbesserung der CO2-Bilanz der Firma. Auch die Förderungsmöglichkeit für die Anschaffung von Elektrofahrzeugen durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) wird als Grund angegeben.
Wer sich ein Elektrofahrzeug anschafft, benötigt ebenfalls eine Ladestation zum Aufladen. Ob gewerblich, als Vermieter oder privat besteht aktuell die Möglichkeit einer Förderung durch die KfW. Pro Ladepunkt gibt es einen Zuschuss von 900€ auf den Kauf und die Installation von Ladestationen. (Stand 09.2021)
Bei einem gewerblichen Fuhrpark müssen dabei gleich mehrere Ladepunkte errichtet werden. Diese können beispielsweise durch das Förderprogramm „Ladeinfrastruktur vor Ort“ des Bundesamtes für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) subventionieret werden. Mit bis zu 80 % pro Ladestation können Unternehmen, die unter die KMU-Definition fallen, unterstützt werden. (Stand 09.2021)
Der Vorteil an eigenen Ladesäulen ist, dass das Laden an diesen deutlich kostengünstiger als an öffentlichen Möglichkeiten ausfällt. Die Investition in eine eigene Ladeinfrastruktur lohnt sich durch die daraus resultierende, langfristige Einsparung von Betriebskosten.
Ab drei oder mehr Ladepunkten an einem Standort ist ein Lade- und Energiemanagementsystem empfehlenswert, um den Ladevorgang energie- und kosteneffizient zu gestalten. Das Stichwort hierbei ist „Flottenladen“. Durch den Einsatz eines dynamischen Lastmanagements und die Einbindung eines Energiemanagements kann ein optimales Ausnutzen der Anschlussleistung erreicht werden. Die Leistung lässt sich dabei optimal auf die zu ladenden Fahrzeuge verteilen. Zusätzlich lassen sich Kurzparker oder Fahrzeuge, die demnächst benötigt werden, in der Leistungszuweisung priorisieren.
Es entfallen dadurch mögliche Lastspitzen und die Kosten können so weiter reduziert werden, denn bereits eine Lastspitze kann teuer werden. Der Energieversorger misst mittels Fernausleser im 15 min Takt die Stromabnahme und daraus ergibt sich der Lastgang. Für die Berechnung des Leistungspreises wird der höchste Mittelwert eines Abrechnungszeitraumes betrachte. Das heißt bereits eine Lastspitze treibt die Kosten weit nach oben, auch wenn der übliche Verbrauch deutlich niedriger liegt.
Ein Umstieg auf Elektromobilität, das heißt Laden statt Tanken und ist der Weg der Zukunft.